La casa lobo - Das Wolfshaus

Horrorfilm/Stop-Motion-Animation, Chile/Deutschland 2018

Nicht verfügbar
VERFÜGBAR VON 7.5. BIS 16.5.2021 Eine Geschichte baut auf die nächste auf. In der ersten geht es um eine lebensfrohe Gemeinde frommer Deutscher im Süden von Chile. So idyllisch die Berge und rosigen Wangen in den Archivbildern, die hier zum Einsatz kommen, auch wirken mögen, selbst der Erzähler erwähnt die Gerüchte, die Geschichte weniger appetitlicher Art sind. Dann wird ein Text eingeblendet, der nicht nur von Maria erzählt, einem Mädchen, das aus der Siedlung in den Wald geflohen ist, um einer Strafe zu entgehen, sondern auch von drei Schweinchen und einem bösen Wolf. Der Großteil des Films schildert in einer betörend-kunstvollen Stop-Motion-Animation, was Maria in dem Haus widerfährt, das sie im Wald entdeckt hat. Hierbei handelt es sich weniger um eine Geschichte als um eine Ortserkundung, denn das Haus ist stets in Bewegung: Bilder tänzeln über die Wände, Möbel tauchen auf und verschwinden, Zimmer dehnen sich aus und schrumpfen, Lampen flackern, Wesen wachsen aus dem Boden wie Bäume. Auch das Mädchen und die Schweine verlieren bald ihre feste Gestalt. Es scheint, als wolle selbst das Haus, das um sie her bebt, etwas loswerden, eine weitere Geschichte vielleicht – oder doch eine Warnung? „Es war einmal …“ (James Lattimer) LA CASA LOBO ist ein kunstvoller Animationsfilm: In Stop-Motion-Technik wurden Puppen aus Pappmaché, Kunsthaar und alten Puppenteilen animiert. Durch die auf den ersten Blick unvollkommen wirkende Handarbeit ist eine Ästhetik entstanden, die die Geschichte um eine junge Frau, die der deutschen Sekte Colonia Dignidad in Chile entflohen ist, auf besonders wirkungsvolle Art und Weise darstellt. Leon und Cociñas erster abendfüllender Stop-Motion-Film wurde bei der Berlinale 2018 mit dem Caligari-Filmpreis ausgezeichnet. PERMANENTE ANIMATION LA CASA LOBO entstand Bild für Bild mithilfe der Digitalfotografie. Zugleich erweckt der Film den Eindruck, er sei in einer einzigen Einstellung gedreht. Und das, obwohl sich alle seine Gestaltungselemente in einem Zustand ständiger Veränderung befinden. Wie in einem Traum, in dem eine Person sich den äußeren Merkmalen einer anderen anpassen kann, nehmen die Geschichte und die Figuren des Films verschiedene Beschaffenheiten an. Alle Veränderungen des Hauses, der Figuren und Gegenstände machen deutlich, dass die Realität des Films permanent im Entstehen begriffen ist. Die Figuren werden auf zwei verschiedene Arten gezeigt: zum einen als animierte Wesen aus Papier, Pappe, Malerkrepp und Farbe; zum anderen als animierte Zeichnungen an den Wänden des Hauses. Die Animation zeigt nicht nur, wie sich die Figuren bewegen, sondern auch, wie sie erscheinen, verschwinden und sich ständig aufs Neue verwandeln. Auch das Haus bewegt und verändert sich permanent. Man könnte diese Veränderungen als Erdbeben interpretieren, als Träume oder auch als Manifestationen des eigenen Willens, den das Haus entwickelt. Wir sehen, wie das Haus zerstört, umgestaltet und wiederaufgebaut wird. Diese Veränderungen werden durch Wandzeichnungen und -gemälde umgesetzt, durch echte Risse und Löcher, mit denen die Wände versehen werden, und durch Bewegung, Zerstörung und Veränderung des Mobiliars. Die Tonebene setzt sich aus den Stimmen der Figuren, Umgebungsgeräuschen, künstlich erzeugten Geräuschen und Gesang zusammen. Diese Elemente verschmelzen zu einer Tonstruktur, die die Grenzen zwischen den verschiedenen Elementen in Unordnung bringen soll. Der Film verbindet Einflüsse aus Walt Disneys Kinderfilmen mit Elementen des Horrorfilms. LA CASA LOBO entwickelte sich als Kunstinstallation in mehreren Etappen und an zahlreichen öffentlichen Orten wie Museen, Kulturzentren und Kunstgalerien. Quelle und Fotos: Arsenal distribution Berlin
74 Min.
HD
Ab 18 Jahren
Altersempfehlung: Ab 16 Jahren
Sprache:
Spanisch
Untertitel:
Deutsch

Auszeichnungen

Best Animated Feature Film, FicMonterry (Mexico)
Best Latin American Film, Quito Latin American Film Festival (Ecuador)
Caligari Filmpreis, Berlinale Forum 2018

Weitere Informationen

Stimme:

Amalia Kassai (María / Ana / Pedro)

Rainer Krause (Wolf)

Besetzung:

Karina Hyland (Introduction Actor)

Carlos Cociña (Introduction Actor)

Sonstiges:

Claudio Vargas (Sound Design)

Originaltitel:

La casa lobo

Originalsprache:

DeutschSpanisch

Format:

16:9 HD, Farbe

Altersempfehlung:

Ab 16 Jahren

Altersfreigabe:

Ab 18 Jahren

Sprache:

Spanisch

Untertitel:

Deutsch