VERFÜGBAR VON 29.9.2021 AB 21 UHR BIS 6.10.2021
APPROPRIATION TAKES YOU ON A WEIRD RIDE (D 2020, 20 Min., deutsche Fassung mit englischen Untertiteln, Regie: Maroan el Sani, Nina Fischer)
Nina Fischer und Maroan El Sanis neuer Film untersucht den merkwürdigen deutschen Enthusiasmus für Native Americans in Bezug auf heutigen Rassismus und dessen tiefreichende koloniale Wurzeln. Diese Faszination, insbesondere mit dem Blick auf die Konstruktion einer deutschen Identität, hat eine eher beängstigende als eindrucksvolle Chronologie: angefangen mit dem germanischen Cherusker-Häuptling Arminius aus dem ersten Jahrhundert, über die ersten deutschen Amerikaauswanderer im 17. Jahrhundert, die Abenteuerromane Karl Mays, die Buffalo Bill Wild West Shows und Völkerschauen in Zoos und Zirkussen des 19. Jahrhunderts, die Gründung von Indianerklubs Anfang des 20. Jahrhunderts, die Vereinnahmung durch die Nazi Ideologen, das Phänomen der so genannten Hobbyisten und Indianisten in der DDR als gesellschaftliche Randgruppe bis hin zur beunruhigenden Identifikation der neuen Rechten mit dem Schicksal der indigenen Völker Amerikas.
ZAHLVATERSCHAFT (D2021, 22 Min., deutsche Fassung, Regie: Moritz Siebert)
Gerson Liebl, Enkel eines deutschen Kolonialbeamten aus Togo, kämpft seit 30 Jahren für den Erhalt der deutschen Staatsangehörigkeit und ein Aufenthaltsrecht in Deutschland. Als letztes Mittel greift er zum Hungerstreik. Die Bilder seines unbeirrbaren Ausharrens vor dem Roten Rathaus in Berlin werden auf der Tonspur begleitet von Aussagen, Zeugnissen, Paragraphen, Gesetzestexten, politischen Standpunkten und Ausflüchten von damals und heute.
HOTEL ASTORIA (D 2020, 28 Min., deutsche Fassung mit englischen Untertiteln, Regie: Alina Cyranek, Falk Schuster)
Im Zentrum dieses Animationskurzfilms steht das Leipziger Hotel Astoria - einst Symbol absoluten Luxus’ in der DDR, heute einer der sichtbarsten Leerstände am Leipziger Bahnhof. Mit Audiointerviews und zeitgenössischen Fernseh-Ausschnitten teilt der Film zunächst die Begeisterung über das schicke berühmte Hotel, doch zunehmend zeigt sich auch die andere Seite des Hauses: Überwachung, moralische Doppelbödigkeit und Verschwendungssucht. In den Händen von Alina Cyranek und Falk Schuster wird aus dieser Lokalgeschichte ein schlaues, ruhiges und wunderschönes Kaleidoskop der DDR.
VERFÜGBAR VON 29.9.2021 AB 21 UHR BIS 6.10.2021
APPROPRIATION TAKES YOU ON A WEIRD RIDE (D 2020, 20 Min., deutsche Fassung mit englischen Untertiteln, Regie: Maroan el Sani, Nina Fischer)
Nina Fischer und Maroan El Sanis neuer Film untersucht den merkwürdigen deutschen Enthusiasmus für Native Americans in Bezug auf heutigen Rassismus und dessen tiefreichende koloniale Wurzeln. Diese Faszination, insbesondere mit dem Blick auf die Konstruktion einer deutschen Identität, hat eine eher beängstigende als eindrucksvolle Chronologie: angefangen mit dem germanischen Cherusker-Häuptling Arminius aus dem ersten Jahrhundert, über die ersten deutschen Amerikaauswanderer im 17. Jahrhundert, die Abenteuerromane Karl Mays, die Buffalo Bill Wild West Shows und Völkerschauen in Zoos und Zirkussen des 19. Jahrhunderts, die Gründung von Indianerklubs Anfang des 20. Jahrhunderts, die Vereinnahmung durch die Nazi Ideologen, das Phänomen der so genannten Hobbyisten und Indianisten in der DDR als gesellschaftliche Randgruppe bis hin zur beunruhigenden Identifikation der neuen Rechten mit dem Schicksal der indigenen Völker Amerikas.
ZAHLVATERSCHAFT (D2021, 22 Min., deutsche Fassung, Regie: Moritz Siebert)
Gerson Liebl, Enkel eines deutschen Kolonialbeamten aus Togo, kämpft seit 30 Jahren für den Erhalt der deutschen Staatsangehörigkeit und ein Aufenthaltsrecht in Deutschland. Als letztes Mittel greift er zum Hungerstreik. Die Bilder seines unbeirrbaren Ausharrens vor dem Roten Rathaus in Berlin werden auf der Tonspur begleitet von Aussagen, Zeugnissen, Paragraphen, Gesetzestexten, politischen Standpunkten und Ausflüchten von damals und heute.
HOTEL ASTORIA (D 2020, 28 Min., deutsche Fassung mit englischen Untertiteln, Regie: Alina Cyranek, Falk Schuster)
Im Zentrum dieses Animationskurzfilms steht das Leipziger Hotel Astoria - einst Symbol absoluten Luxus’ in der DDR, heute einer der sichtbarsten Leerstände am Leipziger Bahnhof. Mit Audiointerviews und zeitgenössischen Fernseh-Ausschnitten teilt der Film zunächst die Begeisterung über das schicke berühmte Hotel, doch zunehmend zeigt sich auch die andere Seite des Hauses: Überwachung, moralische Doppelbödigkeit und Verschwendungssucht. In den Händen von Alina Cyranek und Falk Schuster wird aus dieser Lokalgeschichte ein schlaues, ruhiges und wunderschönes Kaleidoskop der DDR.