Nostalgia de la Luz

Essay/Dokumentarfilm, Chile/Deutschland 2010

Nicht verfügbar
Präsentiert im Rahmen der 33. Lateinamerikafilmtage In der chilenischen Atacama-Wüste steht eines der bekanntesten Observatorien der Welt. In dreitausend Meter Höhe versammeln sich Astronomen aus aller Welt, um die einmaligen Umweltbedingungen zu nutzen, die einen Blick bis fast an die Grenzen des Universums ermöglichen. Doch das einmalige Klima der Atacama konserviert auch menschliche Überreste perfekt. Während auf dem Berg Astronomen fremde Galaxien erforschen, gräbt an seinem Fuß eine Gruppe von Frauen nach den Leichen ihrer Verwandten, die während der Pinochet-Diktatur verschwanden. Patrizio Guzmáns poetisch-philosophischer Dokumentarfilm erzählt mit grandiosen Bildern von der komplizierten Suche nach der Vergangenheit. Wie er dabei die kosmische Unendlichkeit mit der verhältnismäßig begrenzten offiziellen Erinnerungskultur Chiles verknüpft, „das ist filmisch aufregend und menschlich bewegend (Die Welt). NOSTALGIA DE LA LUZ wurde für die Filmfestspiele von Cannes 2010 ausgewählt. REGIEKOMMENTAR PATRICIO GUZMÁN: Die Atacamawüste Die Wüste ist ein unendlicher, zeitloser Raum aus Salz und Wind. Ein Stück Mars auf der Erde. Nichts bewegt sich dort. Und doch trägt dieser Landstrich zahlreiche geheimnisvolle Spuren der Vergangenheit: zweitausend Jahre alte Dorfruinen, gestrandete Waggons, die von den Minenarbeitern des 19. Jahrhunderts zurückgelassen wurden. Und dann gibt es da noch die riesigen Kuppelbauten, die an abgestürzte Raumschiffe erinnern und in denen die Astronomen ihrer Arbeit nachgehen. Überall findet man menschliche Relikte. Wenn die Nacht hereinbricht, leuchtet die Milchstrasse so hell, dass sie Schatten auf den Boden wirft. Die unsichtbare Gegenwart Für einen Astronomen ist die einzige Zeit, die wirklich zählt, die, die aus der Vergangenheit kommt. Das Licht der Sterne braucht hunderttausende von Jahren, um zu uns zu gelangen. Deswegen blicken Astronomen stets zurück. Dasselbe gilt für Historiker, Archäologen, Geologen, Paläontologen und für die Frauen, die nach ihren vermissten Angehörigen suchen. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie beschäftigen sich mit der Vergangenheit, um die Gegenwart und die Zukunft besser zu verstehen. Weil wir nicht wissen, was morgen sein wird, kann uns nur die Vergangenheit erleuchten. Unsichtbare Erinnerung Die Erinnerung erhält uns am Leben, ähnlich wie die Wärme der Sonne. Ohne die Erinnerung wären wir Menschen nichts als tote Hüllen, ohne Geschichte und ohne Zukunft. Nach 18 Jahren Diktatur übt sich Chile wieder in Demokratie. Doch um welchen Preis? Viele haben ihre Freunde verloren, ihre Verwandten, Häuser, Schulen und Universitäten. Andere haben ihre Erinnerung verloren, vielleicht für immer. Weiterführende Artikel: https://www.filmdienst.de/artikel/42839/patricio-guzman-portraet https://www.filmbulletin.ch/full/filmkritik/2011-3-2_nostalgia-de-la-luz/
Sprache:
Spanisch

Auszeichnungen

Cannes 2010, sélection officielle, hors compétition
European Documentary Award 2010: Best Documentary

Weitere Informationen

Kamera:

Katell Djian

Besetzung:

Gaspar Galaz (Himself - Astronomer)

Lautaro Núñez (Himself - Archeologist)

Luís Henríquez (Himself)

Miguel (Himself - Architect)

Victor Gonzalez (Himself - Engineer)

Originaltitel:

Nostalgia de la luz

Originalsprache:

Spanisch

Format:

16:9 HD, Farbe

Altersempfehlung:

Ab 14 Jahren

Altersfreigabe:

FSK 12

Sprache:

Spanisch