Die Ökonomisierung und Institutionalisierung der Krise und deren gesellschaftspolitischen Auswirkungen auf die (Kino-)Kultur

Deutschland 2020

Nicht verfügbar
Georg Seeßlen ist Autor, Feuilletonist, Cineast sowie Film- und Kulturkritiker, Mitglied der Akademie der Künste. Neben seinen zahlreichen Publikationen zum Film und Kino veröffentlichte er im September dieses Jahres ‚Coronakontrolle oder: Nach der Krise ist vor der Katastrophe. Die Post-Corona-Gesellschaft und was sie uns über die Zukunft erzählt‘ (bahoe books, Wien 2020), eine politische und kompromisslose Analyse der aktuellen Verhältnisse. Im Gespräch erläutert er, warum es wichtig ist, auch in der Kino- und Kulturarbeit keine Kompromisse einzugehen und wie sich „Systemrelevanz“ zur „Sozialrelevanz“ verhält. "Coronakontrolle, oder: Nach der Krise ist vor der Katastrophe. Die Post-Corona-Gesellschaft und was sie uns über die Zukunft erzählt Zu Beginn der Pandemie, die als «Coronakrise» in die Geschichte eingehen soll, gab es noch eine Reihe von Hoffnungen. Die Krise würde zu mehr Einsicht in die Notwendigkeit gesellschaftlich-solidarischer Einrichtungen führen, zu mehr Wertschätzung für Ärzte und Pflegepersonal, zu mehr Solidarität in den Bevölkerungen. Als kleines Nebenprodukt würde sie die Frage erlauben, ob der Kapitalismus in seiner aktuellen Form wirklich die beste Weltordnung liefere, sie würde Autokraten enttarnen, den Populismus überflüssig machen, die Wertschätzung für Kultur und Kritik wieder beleben, soziales Verantwortungsgefühl und ein Bewusstsein für den Kampf gegen die Umweltzerstörung erzeugen ... Kurz: Die Krise wäre zugleich mit den Gefahren vielleicht auch eine Geburtshilfe für neue Chancen. Mit zunehmender Dauer müssen wir uns indes auch von den Hoffnungen auf eine bessere Post-Krisen-Welt verabschieden. Denn bereits als viele Menschen nur mit ihrem persönlichen Überleben, mit ihren Einschränkungen und mit der Verantwortung für die Nächsten zu tun hatten, setzt die Bewegung von Reaktion und Restauration ein. Die Hoffnungsblasen platzen und es zeichnet sich ab: Die Gewinner der Vor-Krise werden wieder die Gewinner der Nach-Krise sein (mit etlichen Verschiebungen, Verstärkungen und Vermittlungen). Die Verlierer sollen weitere Verluste in Kauf nehmen – ganz im Dienste des «Systems». Möglicherweise aber ist der Kipppunkt noch nicht erreicht, noch sind die Chancen, die für Kritik und Widerstand in einer Krise stecken, nicht endgültig vertan. Deswegen ist eine Analyse notwendig, die sich keine Illusionen macht, aber auf «tätige Hoffnung» (Bloch) nicht verzichtet. Dafür liefert das vorliegende Buch Material und Ansatzpunkte." (bahoe books, Wien 2020)
51 Min.
HD
Ab 0 Jahren
Sprache:
Deutsch

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Sonstiges:

Georg Seeßlen (Feuilletonist, Cineast, Film- und Kulturkritiker, Autor des Buches "Coronakontrolle oder: Nach der Krise ist vor der Katastrophe")

Borjana Gaković (Medienpolitische Sprecherin Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V.)

Originalsprache:

Deutsch

Format:

16:9 HD, Farbe

Altersfreigabe:

Ab 0 Jahren

Sprache:

Deutsch