Paris Calligrammes

Dokumentarfilm, Frankreich/Deutschland 2020

Nicht verfügbar
PARIS CALLIGRAMMES wählten wir aus, weil er kurz vor den Kinoschließungen im März seinen Kinostart hatte und dann im Lockdown unterging. Frau Ottinger präsentierte ihren Film im Rahmen der Premierentour noch persönlich im Filmhaus vor Ort. Dann erhielt er zwar eine zweite Chance im kurzen Sommer der Euphorie, doch kurz bevor er seinen Kinostart in Frankreich haben sollte, ereilte den Film das gleich Schicksal wie im Frühjahr bei uns. Die Filmemacherin, Fotografin und Weltensammlerin Ulrike Ottinger verknüpft in PARIS CALLIGRAMMES historisches Archivmaterial mit eigenen künstlerischen und filmischen Arbeiten zu einem Soziogramm ihrer Zeit als bildende Künstlerin in Paris. Das Paris der 1960er Jahre war Anziehungs- und Kristallisationspunkt für Kunstschaffende aus aller Welt. Hier wurde in den Cafés und Buchhandlungen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Europas und der Welt diskutiert und gestritten. Von der Aufbruchsphase nach dem Zweiten Weltkrieg über den Algerienkrieg bis hin zu den Protesten der Studierenden von ’68 verwebt Ottinger ihre Beobachtungen zu einem Figurengedicht. Erinnerungen an die Pariser Bohème und dekoloniale Bewegungen treffen auf Bilder einer multiethnischen Gesellschaft. Von der „Librairie Calligrammes“, einem Treffpunkt deutscher Intellektueller im Exil, bis zur Cinémathèque française, die Ottingers Liebe zum Kino entzündete, entsteht die Kartografie einer Stadt und ihrer Utopien. In ihrer collagierten Erinnerungslandschaft gelingt es Ulrike Ottinger, Paris und die Träume der Zeit zum Leben zu erwecken. REGIE-STATEMENT: 1962 kam ich als junge Künstlerin nach Paris, um dort zu leben und zu arbeiten. Die Zeit bis 1969, als ich die Stadt wieder verließ, wurde nicht nur für mich zu einer der prägendsten Phasen, sondern war auch zeitgeschichtlich eine Epoche der geistigen, politischen und gesellschaftlichen Umbrüche. Der Film PARIS CALLIGRAMMES vereint meine persönlichen Erinnerungen an die 1960er Jahre mit einem Porträt der Stadt und einem Soziogramm der Zeit. Der Ariadnefaden durch den Film ist ein Gang durch Paris mit vielen Stationen, an denen jeweils ein Thema in nicht chronologischer Form aufgegriffen wird. In der Tradition der Flanerie suche ich Brennpunkte der Stadt auf, die für mich persönlich wie auch für die 1960er Jahre bedeutsam waren, da sich dort entscheidende politische Ereignisse abspielten, wichtige kulturelle und künstlerische Begegnungen stattfanden oder sich neue soziale Formen des Lebens entfalteten. Paris war zu dieser Zeit aber nicht nur „melting pot“ der Intellektuellen und Künstler aus aller Welt, sondern durchlief die schwierige politische Phase der Dekolonisierung. Der Algerienkrieg überschattete wie später der Vietnamkrieg die Aufbruchsphase nach dem Zweiten Weltkrieg und brachte die Menschen aus den Kolonien und die politischen Konflikte in die Hauptstadt. Meine Freundschaften, die sich in diesen Zeiten entwickeln, waren daher so international und bunt, wie spannungsreich und intensiv. Im Verleih von RFF – Real Fiction Filmverleih e.K.
Sprache:
Deutsch

Weitere Informationen

Drehbuch:

Ulrike Ottinger

Originaltitel:

Paris Calligrammes

Originalsprache:

Französisch

Format:

16:9 HD, Farbe

Altersempfehlung:

Ab 16 Jahren

Altersfreigabe:

FSK 12

Sprache:

Deutsch

Weiterführende Links:

IMDb

The Movie Database