35 RUM

Drama, Deutschland/Frankreich 2008

Nicht verfügbar
VERFÜGBAR VON 23.6. BIS 20.7. „Das Kino macht sicherlich Freude, aber vor allem ist das Filmemachen für mich eine Reise ins Unmögliche.“ (Claire Denis) Claire Denis ist eine provokante Regisseurin, deren Filme reich strukturierte, kontemplative Auseinandersetzungen mit interkulturellen Spannungen und Entfremdungen bieten. Denis ist eine der markantesten humanistischen Geschichtenerzählerinnen des französischen Kinos. Als äußerst produktive Filmemacherin interessiert sie sich mehr für den Antrieb ihrer Charaktere als für die Handlung an sich. „In Büchern und Filmen gibt es Dinge, die mich sehr bewegen, es sind Lebensrituale: Menschen, die frühstücken, Menschen, die ihre Schuhe ausziehen, wenn sie nach Hause kommen, Menschen, die ihre Betten machen, wenn sie morgens aufstehen, diejenigen, die es nicht tun, diejenigen, die das Fenster öffnen, um frische Luft hereinzulassen etc. Rituale. Mir wird immer gesagt, dass wir keine Rituale filmen können; dass sie langweilig sind, weil sie immer wieder passieren, aber genau das ist es, was ich liebe.“ ZUM FILM: Lionel, ein aus Guadeloupe stammender Zugführer, hat seine Tochter Joséphine alleine in einem Pariser Arbeitervorort großgezogen. Beide wissen, dass ihre gemeinsame Zeit in Lionels Wohnung nun zu Ende geht, weil Joséphine erwachsen geworden ist. Zu ihren Nachbarn gehört Noé, der seine Wohnung in exakt dem Zustand belassen hat, wie sie ihm seine verstorbenen Eltern vererbt haben. Lionels Kollege René geht in den Ruhestand, Noés Katze stirbt – Claire Denis erzählt undramatisch von alltäglichen Dingen, es sind die Zwischentöne, die unaufdringlich darüber Auskunft geben, dass es für all diese Menschen Zeit ist, loszulassen. Ein leiser, zärtlicher Film übers Abschiednehmen. „Die französische Regisseurin Claire Denis, zu Unrecht hierzulande immer noch relativ unbekannt, ist als Regisseurin eine Taumelnde. Im besten Sinn. Sie bewegt sich nicht gradlinig durch ihre Stoffe, sondern schaut hierhin und dorthin, lässt sich ablenken, obwohl sie doch dabei ihr Ziel nicht aus den Augen verliert, und macht auf diese Weise wunderbare Entdeckungen. Wie in einem Kaleidoskop bekommen ihre Filme, je nachdem von welcher Seite man sie anschaut, ein immer wieder neues Gesicht. So ist 35 RUM einerseits eine Familiengeschichte, aber auch ein Film über Freundschaft und moderne Arbeitswelten, ein Film über heiße Musik und kalte Vorstädte, ein ungewöhnlicher Paris-Film und eine ganz universale Geschichte. Es geht um Franzosen, die schwarz sind, und um Einwanderer in Frankreich, und deshalb natürlich auch um Rassismus, aber es geht auch um Liebe. 35 RUM ist der warmherzigste, liebevollste, und mildeste Film dieser Regisseurin, die bisher immer wieder Grenzen ausgetestet und Extreme berührt hat, von Grenzgängern und Außenseitern erzählte.“ Rüdiger Suchsland, Artechock
97 Min.
HD
FSK 6
Sprache:
Französisch
Untertitel:
Deutsch

Weitere Informationen

Montage:

Guy Lecorne

Komposition:

Tindersticks

Besetzung:

Alex Descas (Lionel)

Mati Diop (Joséphine)

Nicole Dogué (Gabrielle)

Grégoire Colin (Noé)

Julieth Mars Toussaint (René)

Ingrid Caven (Joséphines Tante)

Originaltitel:

35 Rhums

Format:

16:9 HD, Farbe

Altersfreigabe:

FSK 6

Sprache:

Französisch

Untertitel:

Deutsch