Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Journalist*innen. Dort lebt und arbeitet eine der bekanntesten Journalistinnen und Moderatorinnen Lateinamerikas und vielfach ausgezeichnete Verfechterin der Meinungs- und Pressefreiheit: Carmen Aristegui.
Millionen Menschen hören ihr zu, wenn sie u. a. im Radio MVS auf Missstände aufmerksam macht. Im November 2014 veröffentlicht sie auf ihrer eigenen Website den investigativen Artikel „La casa blanca de EPN“, in dem sie zusammen mit Rafael Cabrera, Irving Huerta, Sebastián Barragán und Daniel Lizárraga einen Korruptionsskandal um den Präsidenten Enrique Peña Nieto aufdeckt. Einige Monate später wird Carmen von MVS mit ihrem Team entlassen und verklagt. Die Bevölkerung reagiert mit Protesten und es werden weit über 200.000 Unterschriften gesammelt, doch der Sender lenkt nicht ein. All dies geschieht ganz unverhohlen im Sinne der mexikanischen Regierung von Enrique Peña Nieto. Doch Carmen Aristegui gibt nicht auf, ganz im Gegenteil: jetzt erst recht! Ihr Ziel: Die Menschen aufrütteln und gegen Fehlinformationen streiten.
SILENCE RADIO ist eine hochspannende Erzählung über den Kampf für Demokratie und Freiheitsrechte.
Regisseurin Juliana Fanjul begleitet in SILENCE RADIO den langen und gefährlichen Kampf von Carmen Aristegui. Es ist ein Kampf gegen die monopolistische Konzentration der Medien in Mexiko und gegen ein autoritäres und korruptes politisches System, das durch Drohungen und Einschüchterung von Drogenkartellen untergraben wird. Mit außergewöhnlichem Mut stellen sich Carmen und ihr Team der enormen Aufgabe, selbst einen Raum der freien und unabhängigen Meinungsäußerung zu schaffen, um weiterhin Menschen erreichen und auf die Missstände in ihrem Heimatland aufmerksam machen zu können.
REGIEKOMMENTAR JULIANA FANJUL:
Ich bin vor einigen Jahren nicht nur für mein Filmstudium in die Schweiz gekommen, sondern auch als Einwanderin, die der täglichen Korruption und Gewalt entflohen ist, die mein Land, Mexiko, als Geisel genommen hat. Obwohl ich mich in der friedlichen gesellschaftspolitischen Realität in der Schweiz sicher fühlte, hatte ich am 13. März 2015 das Gefühl, dass eine Welle von Ungerechtigkeit und Gewalt den Atlantik überquerte und mich in meiner Wohnung in Genf überwältigte. Diese Nachricht von der Entlassung und Anklage gegen Carmen Aristegui schockierte mich aus zwei Gründen. Die Stimme einer der letzten unbestechlichen Journalistin in meinem Land wurde zum Schweigen gebracht, gleichzeitig wurde ich meines Rechts auf unvoreingenommene und notwendige Informationen beraubt. Ein Recht, das ich mit über 18 Millionen Mexikaner*innen teilte. Ich habe Carmen mehr als 20 Jahre lang im Radio gehört. Bereits als Teenager spielte Carmen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung meiner Identität als unabhängige Frau und öffnete mir die Augen für soziale Ungerechtigkeit. Auch in Genf verfolgte ich weiterhin ihre tägliche Sendung, hauptsächlich, um mich über die neuesten Nachrichten aus meinem Land auf dem Laufenden zu halten, aber auch, weil Carmen sich in ihren Beiträgen mit Freiheit in einem weiteren Sinn beschäftigte. Carmens plötzliche Stille erzeugte zuerst ein Gefühl von großem Verlust, ich war eine Waise der Wahrheit geworden. Ich suchte obsessiv nach Antworten auf diese willkürliche Handlung. In den folgenden Wochen versank ich in tiefe Besorgnis, die weit über den mexikanischen Kontext hinausging. Einige Monate nach Abschluss meines ersten abendfüllenden Dokumentarfilms, MUCHACHAS (2015), verwandelte ich meine Sorge und Zorn in einen kreativen Impuls und beschloss, diesen Film zu machen.
Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Journalist*innen. Dort lebt und arbeitet eine der bekanntesten Journalistinnen und Moderatorinnen Lateinamerikas und vielfach ausgezeichnete Verfechterin der Meinungs- und Pressefreiheit: Carmen Aristegui.
Millionen Menschen hören ihr zu, wenn sie u. a. im Radio MVS auf Missstände aufmerksam macht. Im November 2014 veröffentlicht sie auf ihrer eigenen Website den investigativen Artikel „La casa blanca de EPN“, in dem sie zusammen mit Rafael Cabrera, Irving Huerta, Sebastián Barragán und Daniel Lizárraga einen Korruptionsskandal um den Präsidenten Enrique Peña Nieto aufdeckt. Einige Monate später wird Carmen von MVS mit ihrem Team entlassen und verklagt. Die Bevölkerung reagiert mit Protesten und es werden weit über 200.000 Unterschriften gesammelt, doch der Sender lenkt nicht ein. All dies geschieht ganz unverhohlen im Sinne der mexikanischen Regierung von Enrique Peña Nieto. Doch Carmen Aristegui gibt nicht auf, ganz im Gegenteil: jetzt erst recht! Ihr Ziel: Die Menschen aufrütteln und gegen Fehlinformationen streiten.
SILENCE RADIO ist eine hochspannende Erzählung über den Kampf für Demokratie und Freiheitsrechte.
Regisseurin Juliana Fanjul begleitet in SILENCE RADIO den langen und gefährlichen Kampf von Carmen Aristegui. Es ist ein Kampf gegen die monopolistische Konzentration der Medien in Mexiko und gegen ein autoritäres und korruptes politisches System, das durch Drohungen und Einschüchterung von Drogenkartellen untergraben wird. Mit außergewöhnlichem Mut stellen sich Carmen und ihr Team der enormen Aufgabe, selbst einen Raum der freien und unabhängigen Meinungsäußerung zu schaffen, um weiterhin Menschen erreichen und auf die Missstände in ihrem Heimatland aufmerksam machen zu können.
REGIEKOMMENTAR JULIANA FANJUL:
Ich bin vor einigen Jahren nicht nur für mein Filmstudium in die Schweiz gekommen, sondern auch als Einwanderin, die der täglichen Korruption und Gewalt entflohen ist, die mein Land, Mexiko, als Geisel genommen hat. Obwohl ich mich in der friedlichen gesellschaftspolitischen Realität in der Schweiz sicher fühlte, hatte ich am 13. März 2015 das Gefühl, dass eine Welle von Ungerechtigkeit und Gewalt den Atlantik überquerte und mich in meiner Wohnung in Genf überwältigte. Diese Nachricht von der Entlassung und Anklage gegen Carmen Aristegui schockierte mich aus zwei Gründen. Die Stimme einer der letzten unbestechlichen Journalistin in meinem Land wurde zum Schweigen gebracht, gleichzeitig wurde ich meines Rechts auf unvoreingenommene und notwendige Informationen beraubt. Ein Recht, das ich mit über 18 Millionen Mexikaner*innen teilte. Ich habe Carmen mehr als 20 Jahre lang im Radio gehört. Bereits als Teenager spielte Carmen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung meiner Identität als unabhängige Frau und öffnete mir die Augen für soziale Ungerechtigkeit. Auch in Genf verfolgte ich weiterhin ihre tägliche Sendung, hauptsächlich, um mich über die neuesten Nachrichten aus meinem Land auf dem Laufenden zu halten, aber auch, weil Carmen sich in ihren Beiträgen mit Freiheit in einem weiteren Sinn beschäftigte. Carmens plötzliche Stille erzeugte zuerst ein Gefühl von großem Verlust, ich war eine Waise der Wahrheit geworden. Ich suchte obsessiv nach Antworten auf diese willkürliche Handlung. In den folgenden Wochen versank ich in tiefe Besorgnis, die weit über den mexikanischen Kontext hinausging. Einige Monate nach Abschluss meines ersten abendfüllenden Dokumentarfilms, MUCHACHAS (2015), verwandelte ich meine Sorge und Zorn in einen kreativen Impuls und beschloss, diesen Film zu machen.