Jean-Pierre Bekolo

* 1966 Yaoundé, Kamerun
Jean-Pierre Bekolo, geboren 1966, gehört zu den bekanntesten Filmemachern Kameruns. Schon mit seinem Debütfilm QUARTIER MOZART (1992) sorgte er auf dem Festival in Cannes für Aufsehen und wurde zum Vertreter einer neuen Generation, die sich in der Nachfolge von Djibril Diop Mambéty – dem Bekolo in LA GRAMMAIRE DE MAGRAND-MÈRE (1996) eine Hommage widmete – den eng gesteckten Erwartungen an afrikanisches Kino widersetzte, die Genres mixte und Pop mit Politik verknüpfte. Für das British Film Institute produzierte er LE COMPLOT D‘ARISTOTE (1996) als Teil einer Filmreihe, an der Künstler wie Scorsese, Bertolucci und Godard beteiligt waren. Sein avantgardistischer Polit-Thriller LES SAIGNANTES (2005) war 2009 für zwei Kategorien der französischen Césars nominiert. 2013 wurde sein Spielfilm LE PRÉSIDENT in Kamerun aus politischen Gründen verboten. Neben seiner Regiearbeit schreibt und publiziert Bekolo, außerdem lehrt er an der University of North Carolina, Chapel Hill, und an der Duke University. Er lebte zuletzt abwechselnd in den USA, Frankreich und Kamerun und ist ab Sommer 2015 als Stipendiat des Künstlerprogramms des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Berlin. Quelle: Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. Filmografie (Auswahl): 1992: Quartier Mozart 1996: Le Complot d’Aristote 2005: Les Saignantes – Die Blutenden 2013: Le Président 2014: Les Choses et Les Mots de Mudimbe 2016: Naked Reality 2017: Our Wishes (TV-Serie)