VERFÜGBAR VON 7.5. BIS 16.5.2021
Noch niemand hat den kleinen Jungen bei seinem richtigen Namen gerufen. Er hieß einfach immer schon „Zucchini“. Nach dem Tod seiner Mutter, bringt ihn der Polizist Raymond in ein Waisenhaus. Das ist nicht immer leicht, aber seine neuen Mitbewohner*innen teilen mit ihm ähnliche Schicksale, sie alle kommen aus zerrütteten Familien oder haben ihre Eltern verloren. Eines Tages kommt Camille ins Heim und Zucchini erlebt zum ersten Mal das Gefühl des Verliebtseins. Als Camille von einer geldgierigen Tante aus dem Waisenhaus geholt werden soll, helfen alle Kinder zusammen, um das zu verhindern.
Der liebevoll gestaltete, für einen Golden Globe und einen Oscar nominierte Stop-Motion-Animationsfilm um den neunjährigen Jungen, der am liebsten Zucchini genannt werden will, ist nicht nur ein Film für Kinder.
STATEMENT VON REGISSEUR CLAUDE BARRAS
DIE ÄSTHETIK
Der Cartoonist Hergé hat einmal gesagt: Je einfacher er das Gesicht einer Figur zeichnet, desto stärker kann der Betrachter später seine eigenen Gefühle hineinprojizieren und sich mit der Figur identifizieren. Das ist auch meine Überzeugung. Deshalb hatten wir nicht den Anspruch, mit unseren Puppen die Realität zu imitieren. Vielmehr wollten wir den Zuschauern eine „verschobene Realität“ bieten.
Die Kombination von natürlichen Stimmen mit der stark stilisierten Ästhetik der Figuren sollte auch dem besonderen poetischen Stil von Gilles Paris’ Buchvorlage gerecht werden. Der Schlüssel zu dieser Welt sind die riesigen und weit geöffneten Augen der Figuren. Die gebauten Städte und die Landschaft wirken recht traurig und düster. Sie symbolisieren den Missbrauch, der den Kindern in dieser unwirtlichen Welt widerfahren ist und den wir nicht explizit zeigen. Dagegen stehen die hellen und lebendigen Farben für die positive Einstellung und Unverwüstlichkeit der Figuren. Sie trotzen allen Schicksalsschlägen, die das Leben für sie bereithält.
DIE ANIMATION
MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI ist ein Animationsfilm in Stop-Motion-Technik, wie sie auch bei klassischen Zeichentrickfilmen verwendet wird. Nur mit dem Unterschied, dass keine gezeichneten Bilder verwendet werden, sondern Puppen zwischen jeder Aufnahme minimal bewegt werden. Damit aus dieser Vielzahl von eigentlich starren Bildern am Ende fließende Bewegungen, glaubhafte Gesten und mitreißende Blicke werden, braucht man erfahrene Puppenbauer und Animatoren.
Unsere Puppen sind circa 25 Zentimeter groß. Sie wurden in reiner Handarbeit und aus verschiedenen Materialien hergestellt: die Haare aus Latexschaum, die Arme aus Silikon, die Köpfe aus Kunstharz, die von Hand genähten Kleider aus unterschiedlichsten Stoffen. In den Puppen steckten kleine bewegliche Metallskelette, die passend zur Körpergröße und Physiognomie der Figuren individuell hergestellt worden waren.
Wir mussten 54 Puppen und mehr als 60 maßstabsgetreue Kulissen bauen. Die Aufnahmen dauerten acht Monate, jeder Animator belichtete pro Tag ungefähr drei Sekunden Film. Die Dreharbeiten fanden an bis zu 15 Sets gleichzeitig statt, jede Einstellung wurde vom Chefkameramann David Toutevoix abgenommen, bevor die Animatoren ihre kleinteilige Arbeit begannen. Acht weitere Monate waren nötig, um einzelne Szenen am Computer zu bearbeiten und den Soundtrack zu ergänzen.
Insgesamt arbeiteten mehr als 100 Handwerker, Künstler, Schauspieler und Filmemacher zwei Jahre lang an MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI. Dank eines ebenso tüchtigen wie kreativen Teams haben wir diesen Marathon mit Bravour bewältigt.
VERFÜGBAR VON 7.5. BIS 16.5.2021
Noch niemand hat den kleinen Jungen bei seinem richtigen Namen gerufen. Er hieß einfach immer schon „Zucchini“. Nach dem Tod seiner Mutter, bringt ihn der Polizist Raymond in ein Waisenhaus. Das ist nicht immer leicht, aber seine neuen Mitbewohner*innen teilen mit ihm ähnliche Schicksale, sie alle kommen aus zerrütteten Familien oder haben ihre Eltern verloren. Eines Tages kommt Camille ins Heim und Zucchini erlebt zum ersten Mal das Gefühl des Verliebtseins. Als Camille von einer geldgierigen Tante aus dem Waisenhaus geholt werden soll, helfen alle Kinder zusammen, um das zu verhindern.
Der liebevoll gestaltete, für einen Golden Globe und einen Oscar nominierte Stop-Motion-Animationsfilm um den neunjährigen Jungen, der am liebsten Zucchini genannt werden will, ist nicht nur ein Film für Kinder.
STATEMENT VON REGISSEUR CLAUDE BARRAS
DIE ÄSTHETIK
Der Cartoonist Hergé hat einmal gesagt: Je einfacher er das Gesicht einer Figur zeichnet, desto stärker kann der Betrachter später seine eigenen Gefühle hineinprojizieren und sich mit der Figur identifizieren. Das ist auch meine Überzeugung. Deshalb hatten wir nicht den Anspruch, mit unseren Puppen die Realität zu imitieren. Vielmehr wollten wir den Zuschauern eine „verschobene Realität“ bieten.
Die Kombination von natürlichen Stimmen mit der stark stilisierten Ästhetik der Figuren sollte auch dem besonderen poetischen Stil von Gilles Paris’ Buchvorlage gerecht werden. Der Schlüssel zu dieser Welt sind die riesigen und weit geöffneten Augen der Figuren. Die gebauten Städte und die Landschaft wirken recht traurig und düster. Sie symbolisieren den Missbrauch, der den Kindern in dieser unwirtlichen Welt widerfahren ist und den wir nicht explizit zeigen. Dagegen stehen die hellen und lebendigen Farben für die positive Einstellung und Unverwüstlichkeit der Figuren. Sie trotzen allen Schicksalsschlägen, die das Leben für sie bereithält.
DIE ANIMATION
MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI ist ein Animationsfilm in Stop-Motion-Technik, wie sie auch bei klassischen Zeichentrickfilmen verwendet wird. Nur mit dem Unterschied, dass keine gezeichneten Bilder verwendet werden, sondern Puppen zwischen jeder Aufnahme minimal bewegt werden. Damit aus dieser Vielzahl von eigentlich starren Bildern am Ende fließende Bewegungen, glaubhafte Gesten und mitreißende Blicke werden, braucht man erfahrene Puppenbauer und Animatoren.
Unsere Puppen sind circa 25 Zentimeter groß. Sie wurden in reiner Handarbeit und aus verschiedenen Materialien hergestellt: die Haare aus Latexschaum, die Arme aus Silikon, die Köpfe aus Kunstharz, die von Hand genähten Kleider aus unterschiedlichsten Stoffen. In den Puppen steckten kleine bewegliche Metallskelette, die passend zur Körpergröße und Physiognomie der Figuren individuell hergestellt worden waren.
Wir mussten 54 Puppen und mehr als 60 maßstabsgetreue Kulissen bauen. Die Aufnahmen dauerten acht Monate, jeder Animator belichtete pro Tag ungefähr drei Sekunden Film. Die Dreharbeiten fanden an bis zu 15 Sets gleichzeitig statt, jede Einstellung wurde vom Chefkameramann David Toutevoix abgenommen, bevor die Animatoren ihre kleinteilige Arbeit begannen. Acht weitere Monate waren nötig, um einzelne Szenen am Computer zu bearbeiten und den Soundtrack zu ergänzen.
Insgesamt arbeiteten mehr als 100 Handwerker, Künstler, Schauspieler und Filmemacher zwei Jahre lang an MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI. Dank eines ebenso tüchtigen wie kreativen Teams haben wir diesen Marathon mit Bravour bewältigt.