Decameron

VERFÜGBAR VON 29.9. AB 21 UHR BIS 6.10. “I think this is really horrible … I think this is really horrible” Eine Stimme aus dem Off kommentiert die Bilder aus einer fahrenden U-Bahn. Stimmengewirr, Demonstrationen, im Vorbeifahren sieht man die Protestierenden an den Bahnsteigen. So führt Rita Hui Nga Shu in ihrem berührenden Videoessay ein in ein Hongkong, das gezeichnet ist von Protesten und Kämpfen um Unabhängigkeit und - ebenso wie Florenz 1349 von der Pest - getroffen ist von SARS-CoV-2. Wie Boccaccio sammelt sie verschiedene Geschichten und Perspektiven und schafft so das kaleidoskopische Bild einer traumatisierten Stadt. 1997 gab Großbritannien die Verwaltung Hongkongs zurück an China. Seitdem gibt es Auseinandersetzungen um die Unabhängigkeit der Stadt und ihrer Bewohner:innen. Rita Hui Nga Shu verwebt diese und andere historische Zeugnisse mit den Bildern von heute. Dabei schlägt sie den Bogen weit in die koloniale Vergangenheit der Stadt, deren Kämpfe und Verletzungen nicht erst mit der Übergabe an China begannen, sondern schon davor unter der britischen Kolonialherrschaft, und für die Covid19 nicht die erste Seuche ist, die ihre Geschichte bestimmt.